Die Sprachforscher meinen, der Name komme vom Wort "Nektar", dem
Göttertrank in den antiken Sagen, da der Weinanbau an der Mosel bis in
römische Zeiten zurückreiche. Der unvergessene "Jungle Dick", ein Kröver Original, der zu seinen Lebzeiten so viel zur Popularität des Nacktarsch-Weines beigetragen hat, führte den Namen auf den Ritter Götz von Berlichingen zurück. Er besang in einem Gedicht, wie dieser in seiner "Reichsschenke" mit dem gleichen Namen einst rastete und von dem guten "Kröver" begeistert war. Eine andere Legende sagt, das Kloster Wolf habe dort eine felsige, kahle Kuppe besessen und diese erst gerodet und mit Reben bepflanzt, nachdem rundum schon lange Wingertsberg war. Als die erste Ernte eingebracht wurde, riefen die Patres voll Begeisterung: "Wer hätte das von diesem nackigen Arsch gedacht, dass er so reichlichen und guten Wein liefern würde!" In Kröv hatten früher viele große und angesehene Klöster Besitz, da sie den guten Kröver Wein begehrten. Die prächtigen Weinhöfe der Abteien Echternach, Stablo, Springiersbach, Steinfeld, Himmerod, der Karthäuser, der Jesuiten, der Macherner und der grauen Schwestern prägen heute noch das Ortsbild. Die mächtigen, großen Abteien hatten ein eigenes Weistum und einen eigenen Dingvogt, damit die Weinberge durch die Pächter auch ordnungsgemäß gebaut und vor allem, dass im Herbst die Trauben zur rechten Zeit gelesen und richtig zur Kelter geliefert wurden. Die Sage erzählt, eines dieser Klöster habe mit den Winzern diese Vereinbarung getroffen, das als Entgelt für die Jahresarbeit im Wingert den Bauleuten ein Tag freie Lese in den Klosterweinbergen zu ihren Gunsten zugestanden wurde. Natürlich beeilten sich die guten Leutchen an einem solchen Erntetage ganz besonders, der ja ganz zu ihrem Nutzen ging. Einem Klostervogt missfiel das schon lange. Er sann auf Abhilfe und hatte einen ganz besonders schlauen Einfall. Da während des "Herbstes" die Leser vom Kloster verköstigt wurden, ließ er in aller Frühe ein Schwein schlachten und es gab fette Metzelsuppe mit reichlich Wellfleisch bereits zum Frühstück. Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten: Ein Rumoren in den Därmen begann und bald führte der Genuss des frischen Fleisches zu einem starken Durchfall, sodass die Ernte immer wieder unterbrochen werden musste. Nur einer ließ sich durch dieses menschliche Rühren nicht aufhalten. Kurzerhand zog er Hose und Kittel aus, ließ fallen was nicht aufzuhalten war und las unbeirrt seine Trauben weiter. Ärgerlich rief der Klostervogt: "Also über diesen Nacktarsch bin ich doch nicht Herr geworden!" So soll dieser Weinlagen-Name entstanden sein. Eine sehr volkstümliche Darstellung des Nacktarsch-Namens, und auch wohl die bekannteste, findet man auf dem Etikett, welches gewiss eines der bekanntesten Flaschenschilder der Welt ist. Ein paar Lausbuben haben es den Erwachsenen nachgetan und im Keller eine Weinprobe veranstaltet. Der Küfer erscheint, packt einen der Jungen am Wickel und versohlt ihm das blanke Hinterteil. Die Umschrift dazu lautet: |
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Das Gedicht des Ritter Götz von Berlichingenfinden Sie in handschriftlicher Fassung aus dem Jahre 1932 in der |
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![]() vom heißen Stein Die Sage vom Pfalzgraf und dem Teufel Es war einmal ein Reiler Pfalzgraf, der hatte seine Seele in einer schwachen Minute an den Teufel verpfändet. Das bedauerte der Pfalzgraf sehr und wollte seine Seele gerne zurückerhalten. Dafür hatte er dem Teufel bereits alle Weine der Welt angeboten, dieser lehnte aber immer wieder ab. Schon rieb sich der Geschwänzte die Hände und begann unter dem Reiler Schieferweinberg zu heizen um das Höllenfeuer für die Seele des armen Reiler Pfalzgrafen zu schüren. Da wuchs dort, wo der Teufel tief unten das höllische Feuer entfacht hatte, ein Moselwein, so gut wie ihn der edle Pfalzgraf noch nie geschmeckt hatte. So nahm er sich ein Herz und kredenzte seinem Widersacher einen Probetrunk. Kaum verspürte der Zottige einen Tropfen davon auf der Zunge, vergaß er Opfer und Ofen und schmatzte laut: "Endlich der Tropfen vom heißen Stein!" Der Pfalzgraf wusste nun, womit er seine Keller künftig füllen würde und die Weinbergslage hatte ihren Namen gefunden, der bis heute an diese Geschichte erinnert. |
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Reiler Weinlagen |
Reiler vom heißen Stein Reiler Goldlay Reiler Falklay Reiler Mullay-Hofberg Reiler Sorentberg |
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Kröver Weinlagen |
Kröver Nacktarsch Kröver Paradies Kröver Letterlay Kröver Steffensberg Kröver Kirchlay Kröver Herrenberg Kröver Burglay |
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Kinheimer Weinlagen |
Kinheimer Hubertuslay Kinheimer Rosenberg Kinheimer Römerhang |
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Bausendorfer Weinlagen |
Bausendorfer Herzlay | |||